Wie setzen wir Daten intelligent und effizient ein?

Wie setzen wir Daten intelligent und effizient ein?

HERAUSFORDERUNG

Moderne Produktionsanlagen erzeugen enorme Mengen an Daten und Informationen, insbesondere in der Industrie. Unternehmen, die diese gezielt und effektiv nutzen, haben einen deutlichen Vorteil. Dafür benötigen sie jedoch digitales Hightech und Fachwissen.

LÖSUNG

Eine Lösung dafür ist Metris DryQ – ein innovatives System von ANDRITZ für die Trocknung von Zellstoff. Es analysiert die relevanten Anlagendaten, verknüpft diese mit dem Knowhow von Experten und leitet daraus Verbesserungsmaßnahmen ab. Montes del Plata arbeitet bereits erfolgreich damit.

Interaktive Karte: Department Colonia im Südwesten Uruguays

Drei in einem

Metris DryQ ist eine digital gestützte Lösung für stabilere, effizientere und ressourcenschonendere Faserherstellung. In Montes del Plata ist sie seit September 2019 im Einsatz.

„Wir verwenden Software und Algorithmen, um Produktionsdaten zu ordnen, miteinander in Beziehung zu setzen und daraus Schlüsse zu ziehen“, berichtet Michael Bergmann, Direktor für Digitalisierung in der Zellstofftrocknung bei ANDRITZ.

„Das Entscheidende aber ist das Fachwissen, um die aus den Daten gewonnenen Informationen richtig zu interpretieren und so konkrete Verbesserungen für den industriellen Prozess ableiten zu können."

Erfolgreicher Einsatz von Metris DryQ bei Montes del Plata bringt erhöhte Leistung der Trocknungslinie

Erfolgreicher Einsatz von Metris DryQ
bei Montes del Plata bringt erhöhte
Leistung der Trocknungslinie

© Montes del Plata
Metris Performance Center

Metris Performance Center

© ANDRITZ

Metris DryQ verwendet alle verfügbaren Messwerte und arbeitet zusätzlich mit Sensoren, die entlang der Trocknungslinie platziert sind und Tausende weiterer Messwerte erheben und senden. Die Daten werden zentral gesammelt und aggregiert.

Wenn ein Problem wie beispielsweise ein Bruch der Zellstoffbahn auftritt, erhält ANDRITZ eine Benachrichtigung. Diese enthält Informationen mit den wichtigsten Betriebsdaten vor Auftreten des Bruchs.

Im nächsten Schritt studieren ANDRITZ-Experten aus den Bereichen Prozesse, Automatisierung, Elektrik oder Maschinenhardware die Parameter und die Betriebsinformationen.

Gemeinsam mit dem Kunden analysieren sie die Gründe für den Vorfall, schlagen Gegenmaßnahmen vor und – was noch wichtiger ist – geben Ratschläge, wie derartige Probleme künftig vermieden werden können.

Metris DryQ kann auch bei der Prozessüberwachung einer Produktionslinie eingesetzt werden: So bemerkte etwa ein ANDRITZ-Kunde mehrere Probleme, als er seine Produktion nach dem jährlichen Wartungsstillstand wieder hochfahren wollte.

Einige der nicht voll automatisierten Einstellungen hatten sich verändert. Anhand der Metris-DryQ-Daten konnten die ursprünglichen Prozessparameter ermittelt und innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt werden. Ohne diese Informationen hätte alles wahrscheinlich Tage gedauert.

© ANDRITZ

MetrisDryQ

Metris DryQ beinhaltet verschiedene intelligente und innovative Lösungen, wie beispielsweise Ballenlinien-Analysesoftware, Ausschussrückstands-Erkennungssysteme und Fernunterstützung.

Group 11

Analysesoftware:

Ballenlinie-Analysesoftware

  • Performance-Monitoring
  • Alarm-Management
  • Ballenlinienabgleich-Linienvergleich
  • Optionales Berichtswesen
Group 16

Intelligente Systeme:

Ausschussrückstands-Erkennungssystem

  • Schnelle und verlässliche Neustarts mittels Laser-Scanning nach der Trocknerreinigung
  • Erkennen von Ausschuss und Anweisen des Bedienungspersonals, damit der Ausschuss möglichst rasch entfernt werden kann
  • Einfach bedienbare Benutzeroberfläche für das Orten von verbliebenem Ausschuss
Group 3 (1)

Connect-to-Expert:

Fernunterstützung

  • Spezialisten von diversen ANDRITZ-Standorten werden direkt und in Echtzeit mit dem Kunden vor Ort verbunden.
  • Im Kundenwerk ist das Bedienungspersonal mit HoloLensen (Mixed-Reality-Brillen) und anderen Geräten ausgestattet.

„Deutliche Verbesserungen“

Jukka Helttunen und Gabriel Machado waren am Aufbau von Montes del Plata beteiligt. Im Gespräch erklären der Technische Manager und der Chefaufseher der Trocknungslinie, wie sie DryQ nutzen und warum das Werk davon profitiert.

Jukka, was hat Montes del Plata bewogen, DryQ einzusetzen?

JH/ – Wir wollen dauerhaft das Beste aus der Anlage herausholen, und dabei hilft uns das System. In enger Abstimmung mit ANDRITZ-Experten können wir mit DryQ die Zellstoffherstellung kontinuierlich und dauerhaft optimieren. Am Ende zählt für uns eine möglichst stabile, effiziente Produktion.

Worum geht es dabei konkret, Gabriel?

GM/ – Es kommt beispielsweise vor, dass irgendwo in der Trocknungslinie die Zellstoffbahn reißt, sodass die Produktion gestoppt und neu justiert werden muss. Das kostet Zeit und Geld, das möchten wir natürlich unbedingt vermeiden. Ansonsten geht es generell um Empfehlungen für die Linie. Neulich etwa widmeten wir uns der Frage, wie wir die Geometrie des Stoffauflaufs sinnvoll reduzieren und an eine höhere Produktion anpassen können.

Wie läuft diese Arbeit praktisch ab?

GM/ – Auf Basis der vom System aggregierten Produktionsdaten diskutieren wir die Probleme mit den ANDRITZ-Experten, die manchmal über die ganze Welt verteilt sind. Dazu halten wir in der Regel Online-Meetings ab. Manchmal kann das zugrunde liegende Problem simpel sein, hin und wieder ist es komplex. Uns geht es darum, nicht immer wieder dieselben Schwierigkeiten zu haben, sondern ständig dazuzulernen. Wir ermitteln den Grund, ergreifen Gegenmaßnahmen und entwickeln schrittweise Benchmarks, um bessere Ergebnisse zu erzielen.

Gabriel Machado, Chefaufseher der Trocknungslinie bei Montes del Plata

Gabriel Machado, Chefaufseher der Trocknungslinie bei Montes del Plata

© Montes del Plata
Jukka Helttunen, Technischer Manager bei Montes del Plata

Jukka Helttunen, Technischer Manager bei Montes del Plata

© Montes del Plata

Und gelingt das?

JH/ – Was die Verfügbarkeit der gesamten Fabrik angeht, sehen wir deutliche Verbesserungen.

Unsere Eindrücke und Erfahrungen sind positiv.

Worauf führen Sie das zurück?

GM/ – Die Sensorik und die Software, mit denen ANDRITZ die Daten auswertet, sind ausgereift und stimmig. Fast noch wichtiger aber ist der Umgang miteinander. Im Team kommunizieren wir offen und ehrlich. Niemand spielt sich in den Vordergrund, wir kennen und vertrauen einander.

Apropos Vertrauen: Wie steht es um das Thema Datensicherheit?

JH/ – Wir setzen eine Reihe von IT-Maßnahmen ein, um die Anlage wirkungsvoll gegen Manipulationen von außen zu schützen. An die ANDRITZ-Experten vergeben wir abgestufte und zeitlich befristete Befugnisse. Transparenz ist das oberste Gebot. Außerdem stehen die Metris-DryQ-Server hier in Montes del Plata. Wir allein haben die Hoheit über die Daten – und das ist uns auch wichtig.

Montes del Plata
© Montes del Plata

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