Wie produzieren wir dank Digitalisierung effizienter?

Wie produzieren wir dank Digitalisierung effizienter?

HERAUSFORDERUNG

Kunden und Industrien wünschen sich eine reibungslose Inbetriebnahme ihrer Anlagen und danach einen störungsfreien Betrieb. Immer häufiger werden gewisse Tätigkeiten und operative Verantwortungsbereiche ausgelagert, um Kostensenkungspotenziale zu heben und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Dadurch steigt der Bedarf an umfassenderer Unterstützung durch die Anlagenlieferanten.

LÖSUNG

Mithilfe digitaler Lösungen lassen sich die Inbetriebnahme von Anlagen sowie Kontroll- und Servicetätigkeiten gezielt auslagern und die Automatisierung vorantreiben. Unternehmen verschiedener Branchen nutzen deshalb das Knowhow der Metris Performance Center von ANDRITZ.

Experten auf Abruf

Der langgestreckte Raum des Metris Performance Centers im ANDRITZ-Hauptquartier in Graz ähnelt dem Kontrollzentrum einer Raumfahrtmission: Große Flachbildschirme, auf denen Diagramme, Grafiken und Zahlen angezeigt werden, säumen die Wand.

Fünf Prozesstechniker, Automatisierungsexperten und Mechaniker sitzen an einem extrabreiten Schreibtisch und verfolgen konzentriert das Geschehen auf den Monitoren. Computertastaturen klackern, die Klimaanlage rauscht, jemand spricht leise in ein Mikrofon. Auf einem der Bildschirme sieht man einen ANDRITZ-Mitarbeiter, der in einer Fabrikhalle vor einer Maschine steht und auf ein Bauteil deutet.

Die Metris Performance Center helfen dabei, Papierproduktionslinien, Kläranlagen und Filterpressen aus großer Distanz in Betrieb zu nehmen und bei Bedarf zu steuern. Das industrielle Internet der Dinge macht es möglich.

Metris performance center Standorte

Zur bestmöglichen Unterstützung seiner Kunden in verschiedenen Branchen und Zeitzonen betreibt ANDRITZ mehrere Metris Performance Center auf der ganzen Welt.

© ANDRITZ

Produktangebot der Metris Performance Center

  • Prozessoptimierung durch Metris – ANDRITZ Digital Solutions: die perfekte Kombination von modernsten Digitalisierungstechnologien und umfassendem Prozess-Knowhow zur Unterstützung der Kunden
  • Prozesswissen und Experten zur Unterstützung bei Inbetriebnahmen sowie Umsetzung neuer innovativer Steuerungsmöglichkeiten der Anlagen
  • Direkte Interaktion mit dem Kunden und schnellere Reaktionszeiten durch Online-Verbindung mit Echtzeit-Datenübertragung unter Verwendung modernster Kommunikations- und Augmented-Reality-Werkzeuge
  • Weltweite Fernunterstützung für stabile und effiziente Anlagenprozesse sowie Vorbeugung gegen etwaige Equipment-Probleme
Gerhard Schiefer, Chief Automation Officer von ANDRITZ

Gerhard Schiefer, Chief Automation Officer von ANDRITZ

© ANDRITZ

Weltweit präsent

Bei großen Industrieprojekten weltweit haben sich die Metris Performance Center von ANDRITZ als starke Partner erwiesen: Mit ihrer Hilfe wurden zum Beispiel in China eine neue Kläranlage sowie Papiermaschinen „per Fernzugriff“ in Betrieb genommen.

In Japan wurde der Start zweier Biomassekessel aus der Ferne unterstützt, in Spanien das Hochfahren einer Faserlinie und in den USA die Inbetriebnahme von Filterpressen.

„Insbesondere in der Start-up-Phase bietet die Vernetzung von digitaler und physischer Industriewelt enorme Vorteile“, sagt Gerhard Schiefer, Chief Automation Officer von ANDRITZ. „In unseren Performance Centern arbeiten Prozesstechniker, Automatisierungsexperten und Mechaniker multidisziplinär zusammen – zum größtmöglichen Nutzen der Kunden.“

Die Experten unterstützen aktiv bei der Inbetriebnahme der Anlage und steuern gezielt ihr Knowhow bei. Damit können – in Zusammenarbeit mit den kleinen Teams vor Ort – der Start der Anlage und andere Arbeiten rasch mithilfe digitaler Tools durchgeführt werden.

Von mehreren Tausend Datenpunkten innerhalb eines Industriekomplexes werden über eine stabile und hochsichere private Internetverbindung laufend Informationen in das Performance Center gesendet: Wie hoch ist der Druck in den Leitungen und Maschinen? Wie steht es um Durchflüsse? Sind die Schwingungen im Normbereich? Passt die Produktqualität? Wie sieht es mit dem Energieverbrauch aus, und können wir diesen weiter reduzieren?

Mitarbeiter vor Ort und im Center tauschen sich darüber aus, prüfen, justieren nach und finden gemeinsam optimale Betriebszustände sowie Verbesserungspotenziale in der laufenden Produktion.

Die ANDRITZ-Tissueproduktionsanlage bei Vajda Papír in Ungarn wurde unterstützt durch das Metris Performance Center in Betrieb genommen und ist ein Beispiel dafür, wie sich ressourcenschonende Komponenten und modernste Automatisierungslösungen kombinieren lassen.

© ANDRITZ

Umfassend digital vernetzt

„Die Performance Center helfen unseren Kunden, Probleme zu vermeiden, bevor sie entstehen“, berichtet Gerhard Schiefer. „Damit verkürzt sich die Zeit der Inbetriebnahme einer Anlage in der Regel von mehreren Wochen auf wenige Tage.“ Zugleich ist die Anlage für weitere Optimierungen im laufenden Betrieb gerüstet.

Auch hier unterstützt das Metris Performance Center aus der Ferne – und zwar sehr variabel, je nach Kundenbedarf. „Die Flexibilität ist ein großer Vorteil für beide Seiten“, sagt Gerhard Schiefer. Das Center kann bei einem Start-up, bei akuten Problemen oder regelmäßig und kontinuierlich im Rahmen eines entsprechenden Servicevertrags eingesetzt werden: „Der Kunde bestimmt den Takt.“

Das Thema Sicherheit steht dabei ganz oben auf der Agenda. Der Kunde allein hat die Hoheit über seine Daten, sie liegen auf seinen Servern in seiner Anlage. Und nur er bestimmt, was mit ihnen geschieht, das heißt, wie sie genutzt und wem sie zugänglich gemacht werden und welche ANDRITZ-Mitarbeiter auf Informationen und Prozesse innerhalb der Anlage zugreifen dürfen.

Mit modernster Technologie produziert Vajda Papír hochwertige Hygieneprodukte.

© ANDRITZ
Attila Vajda, Gründer und Geschäftsführer von Vajda Papír

Attila Vajda, Gründer und Geschäftsführer von Vajda Papír

© ANDRITZ

„Ein großer Schritt vorwärts“

Ein Blick nach Ungarn, zum Werk des Tissue-Produzenten Vajda Papír, das Ende 2018 seinen Betrieb aufnahm: Hier werden jährlich rund 30.000 Tonnen Servietten, Toilettenpapier und Papierhandtücher erzeugt.

ANDRITZ konzipierte und lieferte die komplette Produktionslinie, führte die Inbetriebnahme durch und steht dank digitaler Lösungen im laufenden Betrieb als Problemlöser parat.

„Für unser Werk in Dunaföldvár suchten wir gezielt nach einem schlanken Gesamtpaket, das technologisch der State of the Art ist“, sagt Attila Vajda, Gründer und Geschäftsführer von Vajda Papír.

„Die Linie von ANDRITZ stellt die richtige Antwort auf unsere Bedürfnisse und die unserer Kunden dar. Mit der Effizienz, der Papierqualität und dem vergleichsweise geringen Energieverbrauch sind wir sehr zufrieden.“

Auch die Anbindung an das Metris Performance Center ist wegweisend. „Unseren Technikern ist das eine große Hilfe. Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind mittlerweile unverzichtbar für die Papierproduktion. Um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten, führt an umfassender Sensorik, Big Data und klugen Algorithmen kein Weg mehr vorbei.“

Vajda Papír sei durch das Projekt einen großen Schritt dabei weitergekommen, sich als expandierender Papierproduzent zu etablieren, so Attila Vajda. Die eigenen Produkte der Marke „Ooops!“ sowie Eigenmarken großer Drogerie- und Supermarktketten werden aktuell in Ungarn und in über 20 weiteren Staaten verkauft, vor allem in Skandinavien, im Baltikum und in Osteuropa.

Und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum: „Wir haben in Ungarn lange darauf hingearbeitet, nicht nur einzukaufen, zu veredeln und dann zu vertreiben, sondern Hygienepapier selbst herzustellen und Kunden in der Gastronomie zu gewinnen. Das ist uns nun gelungen.“

Dank digitaler Vernetzung und lokaler Expertise kann ANDRITZ seinen Kunden weltweit einen umfassenden Service anbieten.

Dank digitaler Vernetzung und lokaler Expertise kann ANDRITZ seinen Kunden weltweit einen umfassenden Service anbieten.

© ANDRITZ
Vajda Papír ist Marktführer in Ungarn und produziert 140.000 Tonnen Hygienepapier pro Jahr.

Vajda Papír ist Marktführer in Ungarn und produziert 140.000 Tonnen Hygienepapier pro Jahr.

© ANDRITZ

Lesen Sie weitere Erfolgsgeschichten ...