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ANDRITZ und SOLVAY haben ein abwasserfreies Abgasreinigungssystem für die Schifffahrt entwickelt, das gemäß den Vorschriften der IMO 2020 zertifiziert wurde

2019/09/30

ANDRITZ und SOLVAY geben bekannt, dass das innovative trockene Abgasreinigungssystem mit Bicar® als Absorptionsmittel, das zur Erfüllung der neuen Schwefelemissionsvorschriften der International Maritime Organization (IMO) für die Schifffahrt entwickelt wurde, durch die Klassifikationsgesellschaft DNVGL erfolgreich zertifiziert wurde.

Diese Leistungen und Zertifizierungen sind wesentliche Meilensteine für die Zukunft dieser Technologie und bestätigen das Know-how von ANDRITZ und SOLVAY für Abgasreinigungssysteme. Somit können die Schiffe weiterhin Schweröl mit hohem Schwefelgehalt verwenden und gleichzeitig die Schwefel- und Feinstpartikelemissionen drastisch senken, wodurch die Luftqualität – mit positiver Auswirkung für die Gesundheit der Menschen – erheblich verbessert wird.

Das innovative Abgasreinigungssystem wurde auf der vom französischen Fährunternehmen La Méridionale betriebenen ROPAx-Fähre „Piana“ installiert und läuft seit der Inbetriebnahme im April 2019 erfolgreich. Die ersten Messergebnisse sind äußerst vielversprechend.

Die innovative Technologie basiert auf dem von den SOLVAY-Teams entwickelten SOLVAir®-Verfahren, das Bicar® als Sorptionsmittel für die Entfernung des Schwefeldioxids und einen Pulse Jet-Gewebefilter für die Abscheidung der gebildeten Sulfate und Partikel einsetzt. SOLVAir® erhielt vor kurzem die Auszeichnung „Efficient Solution“ von der SOLAR IMPULSE FOUNDATION, weil es auf wirtschaftliche Art und Weise die Umwelt schützt.

ANDRITZ war für die Planung und Konstruktion des Systems, die Lieferung der Hauptausrüstungen und die Inbetriebnahme verantwortlich, während die Installationsarbeiten und der Betrieb des Systems im Verantwortungsbereich von La Méridionale lagen. Im Gegensatz zu anderen Abgasreinigungsanlagen, die auf Schiffen installiert werden, kommt hier kein Meerwasser zum Einsatz und kein Abwasser wird ins Meer abgelassen.

Die Klassifizierungsgesellschaft DNVGL bestätigte mit der Ausstellung des MED-G-Zertifikats die erfolgreiche Durchführung des Schiffsabnahmetests und die Einhaltung der ab dem 1.Jänner 2020 gültigen Emissionsvorschriften durch diese innovative Technologie. Das Zertifikat belegt insbesondere, dass das System den Vorschriften gemäß (EU) 2018/773, Pkt. MED/2.10 sowie MARPOL 73/78 entspricht.

Des Weiteren wurden von der unabhängigen Messfirma (CERTAM) umfangreiche Messungen durchgeführt. Die Ergebnisse sind beeindruckend und zeigen, dass die erforderliche Reduktion von Schwefeldioxid auf niedrigste Werte (mehr als 96% Abscheideleistung) problemlos erreicht wurde. Besonders hervorzuheben ist, dass mit dieser innovativen Technologie mehr als 99% der Partikel und Feinstpartikel entfernt werden. Diese Zahlen sind bemerkenswert und beweisen die Wirksamkeit dieses innovativen Verfahrens.

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ANDRITZ-GRUPPE
ANDRITZ ist ein internationaler Technologiekonzern und liefert Anlagen, Systeme, Ausrüstungen und Serviceleistungen für unterschiedliche Industrien. Das Unternehmen gehört zu den Technologie- und Marktführern im Bereich Wasserkraft, in der Zellstoff- und Papierindustrie, der metallverarbeitenden Industrie und Stahlindustrie sowie in der kommunalen und industriellen Fest-Flüssig-Trennung. Weitere wesentliche Geschäftsfelder sind die Tierfutter- und Biomassepelletierung sowie die Automatisierung, wo ANDRITZ unter der Marke Metris eine breite Palette an innovativen Produkten und Dienstleistungen im Bereich Industrial Internet of Things (IIoT) anbietet. Darüber hinaus ist das Unternehmen auch im Bereich der Energieerzeugung (Dampfkesselanlagen, Biomassekraftwerke, Rückgewinnungskessel sowie Gasifizierungsanlagen) und Umwelttechnik (Rauchgas- und Abgasreinigungsanlagen) tätig und bietet Anlagen zur Produktion von Vliesstoffen, Viskosezellstoff und Faserplatten sowie Recyclinganlagen an.

Leidenschaft, Partnerschaft, Perspektiven und Vielseitigkeit sind die zentralen Werte denen sich ANDRITZ verpflichtet fühlt und die definieren, wofür das Unternehmen steht. Der Hauptsitz des börsennotierten Konzerns befindet sich in Graz, Österreich. Mit knapp 170 Jahren Erfahrung, rund 29.600 Mitarbeitern und über 280 Standorten in mehr als 40 Ländern weltweit unterstützt ANDRITZ als verlässlicher und kompetenter Partner seine Kunden dabei, ihre Unternehmens- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

SOLVAY
Solvay ist ein Chemieunternehmen für modernste Werkstoffe und Spezialchemikalien, das bestrebt ist, chemische Produkte zu entwickeln, die wichtige gesellschaftliche Herausforderungen adressieren. Solvay bringt Innovationen hervor und arbeitet mit Kunden weltweit in vielen unterschiedlichen Endmärkten zusammen. Die Produkte von Solvay kommen in Flugzeugen, Autos, Batterien, intelligenten und medizinischen Geräten sowie im Abbau von Mineralien, Öl und Erdgas zum Einsatz und erhöhen die Effizienz und die Nachhaltigkeit. Die leichten Werkstoffe fördern eine saubere Mobilität, die Rezepturen optimieren den Einsatz der Ressourcen, und die Spezialchemikalien verbessern die Luft- und Wasserqualität. Solvay hat seinen Hauptsitz in Brüssel und rund 24.500 Beschäftigte in 61 Ländern. Der Nettoumsatz betrug 10,3 Milliarden Euro im Jahr 2018, wovon 90% aus Tätigkeiten stammen, bei welchen Solvay zu den Top-3 der Welt zählt. Die EBITDA-Marge beträgt 22%. Solvay SA (SOLB.BE) ist auf den Börsen Euronext in Brüssel und Paris (Bloomberg: SOLB.BB; Reuters: SOLB.BR) notiert. In den USA werden die Aktien (SOLVY) über ein Level-1 ADR-Programm gehandelt.

Anmerkung: Die Zahlen berücksichtigen bereits den geplanten Verkauf von Polyamides.

Solvay Soda Ash and Derivatives (SA&D) führt weltweit in seiner Branche bei der Produktion von Natriumkarbonat für den Glas-, Reinigungsmittel- und Chemiemarkt sowie der Entwicklung von Lösungen auf Basis von Natriumbikarbonat und Trona für die Märkte Gesundheitswesen, Tierfutter und Rauchgasreinigung. SA&D betreibt 11 Industriestandorte weltweit mit über 3.200 Mitarbeitern in 90 Ländern.

LA MERIDIONALE
La Méridionale bietet seit 1937 Seeverbindungen zwischen Korsika und Marseille an. Heute bedient die Flotte mit drei kombinierten Fracht-/Fahrgastschiffen täglich die Häfen Ajaccio, Bastia und Propriano im Rahmen des mit den korsischen Behörden unterzeichneten Vertrags über den öffentlichen Seeverkehrsdienst. Mit den Zertifizierungen nach ISO 9001 und ISO 14001 erfüllt das Unternehmen die Anforderungen des Qualitätsmanagements sowie der kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Das Unternehmen erhielt die „Charte Bleue Trophy“ in den Jahren 2013 und 2018 in Anerkennung der Maßnahmen zum Schutz der Umwelt. Es ist das einzige Schifffahrtsunternehmen im Mittelmeer, das bei Zwischenaufenthalten seine Schiffe an die Stromversorgung am Kai anschließt. La Méridionale transportierte 2018 278.200 Passagiere und 850 km Güterfahrzeuge. Das Unternehmen ist die maritime Tochtergesellschaft der STEF-Gruppe, des europäischen Marktführers für temperaturgeführte Logistik.

https://www.lameridionale.fr/

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Das innovative Abgasreinigungssystem wurde auf der vom französischen Fährunternehmen La Méridionale betriebenen ROPAx-Fähre „Piana“ installiert.

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