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Seenlandschaft in Finnland

FINNLANDS WÄLDER NEU GEDACHT

ANDRITZ UND DIE METSÄ GROUP AN DER SPITZE DES NACHHALTIGEN WANDELS

Von der CO2 -Abscheidung bis zu innovativen Textilfasern – so gestalten die beiden Unternehmen die Forstindustrie um.

Finnlands Wälder erstrecken sich über drei Viertel des Landes und gelten schon lange als Motor der finnischen Wirtschaft. Tatsächlich machen Erzeugnisse aus der Forstindustrie fast ein Fünftel aller finnischen Exporte aus. Die Metsä Group und ANDRITZ sind Vorreiter bei der Reduktion von Emissionen, der Herstellung erneuerbarer Textilfasern sowie der CO2-Abscheidung – allesamt Initiativen, die neue globale Maßstäbe setzen könnten.

„Wir sehen diese Partnerschaft als wichtigen Schritt in der Entwicklung der Forstindustrie“, meint Jari Voutilainen, SVP, Sourcing and Logistics der Metsä Group.

SENKUNG DER EMISSIONEN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Die Metsä Group und ANDRITZ widmen sich den Scope3-Treibhausgasemissionen, die entlang der Wertschöpfungskette – von der Beschaffung bis zur Produktnutzung – entstehen. In Anbetracht des Umfangs und der Komplexität dieser Emissionen haben die beiden Unternehmen eine mehrjährige Initiative ins Leben gerufen, um wirksame Strategien zur Emissionssenkung zu finden und umzusetzen.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe erarbeitet Reduktionsstrategien mit Schwerpunkt auf messbaren, skalierbaren Ergebnissen. „Gemeinsam werden wir Lösungen finden, die im Alleingang nicht möglich gewesen wären“, erklärt Voutilainen.

WEGWEISENDE TEXTILIEN AUS HOLZ

Die gleichen Ambitionen stehen hinter dem Faserprojekt Kuura, das die Textilproduktion durch die Herstellung künstlicher Zellulosefasern (MMCF = Man-Made Cellulosic Fibers) aus finnischem Weichholz nachhaltiger machen soll. Dank der fortschrittlichen Automatisierungstechnologie von ANDRITZ erforscht die Metsä Group Wege, die Produktion dieser innovativen Faserart zu skalieren.

Das geplante Werk würde erneuerbare Energie nutzen und die Ressourceneffizienz durch geschlossene Kreislaufsysteme maximieren. „Unser Konzept stellt sicher, dass das gesamte Weichholz für die Herstellung des Zellstoffs aus zertifizierten finnischen Wäldern in der Nähe stammt“, erklärt Niklas von Weymarn, CEO des Innovationsunternehmens Metsä Spring der Metsä Group. Nach der Inbetriebnahme würde das Werk voraussichtlich rund 100.000 Tonnen Kuura-Fasern pro Jahr produzieren. Damit würde die Metsä Group nicht nur eine erneuerbare Alternative zu fossilen Rohstoffen anbieten, sondern auch die Kreislaufwirtschaft fördern. 

DIE WEITERENTWICKLUNG DER CO2-ABSCHEIDUNG

Die wohl ehrgeizigste Initiative der Zusammenarbeit ist die Rückgewinnung von Kohlendioxid in Bioproduktwerken – das wäre eine Weltneuheit. Die Metsä Group und ANDRITZ haben hierzu erst kürzlich eine Studie abgeschlossen, in der die Rückgewinnung von jährlich vier Millionen Tonnen CO2  in einer Anlage in Kemi untersucht wurde. Die Ergebnisse bestätigen zwar die technische Machbarkeit der Rückgewinnung, unterstreichen aber auch die Notwendigkeit erheblicher Investitionen und innovativer Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz.

„Etwa 20% der benötigten Wärmeenergie können aus dem bestehenden Werksbetrieb genutzt werden, für den Rest sind allerdings neue technische Lösungen erforderlich“, erklärt Kaija Pehu-Lehtonen, Projektleiterin des CO2-Abscheidungsprojekts der Metsä Group. Ein Pilotprogramm in Rauma soll nun die Technologie weiter entwickeln, um eine Umsetzung in industrielle Maßstäbe zu ermöglichen.

Bei der Metsä Group entstehen jährlich rund zwölf Millionen Tonnen CO2 aus Holz – ein bisher weitgehend ungenutztes Nebenprodukt, das in Verbindung mit grünem Wasserstoff in nachhaltigen Treibstoff und Chemikalien umgewandelt werden könnte. Abgesehen von neuen Investitionen und Arbeitsplätzen würde die erfolgreiche Rückgewinnung einen holzbasierten Rohstoff mit erheblichem Nutzen für Klima und Wirtschaft schaffen. „Dies ist eine große Chance für Finnland, eine neue Industrie zu entwickeln und gleichzeitig den Einsatz fossiler Materialien zu senken“, ergänzt Pehu-Lehtonen.

Kuura-fibre_photo-PR

Die Metsä Group ist eine umfassende Kooperation mit ANDRITZ eingegangen, um eine Vorstudie für eine mögliche erste kommerzielle Anlage zur Herstellung der Kuura-Textilfaser durchzuführen. 

NEUE MASSSTÄBE SETZEN

Die gemeinsamen Projekte von Metsä Group und ANDRITZ zeigen, wie innovative Unternehmen gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten können: Sie senken Emissionen, entwickeln neue Fasern aus Holznebenprodukten und treiben die CO2 -Abscheidung voran. Damit zeigen sie, wie industrielle Verfahren weiterentwickelt werden können, um die wichtigsten Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen.

„Die Technologien, die wir hier einsetzen, könnten sich nicht nur auf die Forstindustrie, sondern auch auf andere Sektoren auswirken und den Weg für eine nachhaltigere Produktion ebnen“, meint Kari Tuominen, CEO von ANDRITZ Oy in Finnland. Gemeinsam stellen die Metsä Group und ANDRITZ sicher, dass die finnischen Wälder auch in Zukunft eine Quelle wirtschaftlicher und ökologischer Wertschöpfung bleiben. 

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